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Kurs: Expertenstandard Ernährungsmanagement zur Sicherstellung und Förderung der oralen Ernährung in der Pflege (Teil 2) – Maßnahmen zur Förderung der oralen Ernährung.
Lektion: 1
Seitentitel: Interaktionsgestaltung zwischen Pflegenden und Pflegebedürftigen
Interaktionsgestaltung zwischen Pflegenden und Pflegebedürftigen
Dieser Gesichtspunkt ist mehrfach untersucht worden. Übergreifendes Ergebnis hierbei: Je besser die Interaktion (verbal und nonverbal) zwischen Pflegenden und Gepflegten, desto mehr wird von den Pflegebedürftigen verzehrt. Dies gilt sowohl für Demenzkranke als auch für Menschen ohne kognitive Einschränkungen.

Abb. 3: Interaktion - Hände, www.istockphoto.com, Old and Young, Dateinr.: 17172581 © Guven Demir
Hierzu einige Fakten aus dem Expertenstandard.
- Interaktion ist, wie das Wort schon sagt, keine Einbahnstraße. Es ist z.B. so, dass sich Demenzkranke und Pflegende gleichzeitig beeinflussen. Demenzkranke steuern trotz ihrer kognitiven Einschränkungen die Nahrungseingabe durch die Pflegenden aktiv.
Die Unterstützung durch die Pflegenden wurde eher angenommen, wenn es gelang, die Interaktion positiv zu gestalten. Hierbei ließ sich beobachten, dass die Verzehrmengen stiegen, wenn das Macht- und Kontrollbedürfnis der Pflegenden gering war. Entsprechend sanken die Verzehrmengen, wenn die Pflegenden ein ausgeprägtes Macht- und Kontrollbedürfnis hatten. (Amella 1999, 2002).
Für Sie als Pflegekraft bedeutet das, sich ein wenig zu „trauen”, d.h. in Bezug auf die Kontrolle, sich ein wenig „zurückzunehmen”. Versuchen Sie eher, Ihre Patienten zur Nahrungsaufnahme zu „verführen”. Im Expertenstandard fällt in diesem Zusammenhang der Begriff des „verlockenden Verhaltens” (ADAM und EVA im Paradies).

Abb. 4: Ernährung - verlockendes Verhalten, www.istockphoto.com, Temptation, Dateinr.: 13108805 © peter zelei
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